WIE SIEHT (INTER-) AKTIVE TECHNIK ZUR VERHALTENSÄNDERUNG AUS?

Die folgenden Projekte sind Beispiele für (inter-) aktive Technik, die alltägliches Verhalten hinterfragt und neue (nachhaltige) Verhaltensweisen nahelegt. Aktuelle Forschungsergebnisse finden sie auf unserem Blog.

The following projects are examples of (inter-) active technology that questions everyday behavior and suggests new (sustainable) practices. Current research results can be found on our blog.


Sustainability by Design. How to Encourage Users to Choose energy-Saving Programs and Settings when Washing Laundry

Um den anthropogenen Klimawandel zu stoppen, muss der individuelle Ressourcenverbrauch reduziert werden. Eine alltägliche Tätigkeit, die erheblich zum Energieverbrauch in einem Haushalt beiträgt, ist das Wäschewaschen. Ausgehend von der Annahme, dass nur energieeffiziente Waschprogramme angeboten werden müssen, schreiben Vorschriften lediglich vor, dass Waschmaschinen mit sogenannten ECO-Programmen ausgestattet sein müssen. Interne Daten unseres Partners Miele zeigen jedoch, dass nur 5 % der Nutzer tatsächlich ECO-Programme verwenden.

Ein hervorragender Ausgangspunkt für ein Designforschungsprojekt. Laura Grönewald und Julian Weiblen haben sich in ihrer Masterarbeit mit dieser Frage beschäftigt. Basierend auf Zweisystemansätzen entwarfen Laura und Julian Interfaces, die dem Nutzer nachhaltige Wascheinstellungen und ECO-Programme auf unterschiedliche Weise vermitteln. In einer empirischen Studie konnten sie zeigen, dass alle ihre Interventionen den Energieverbrauch im Vergleich zur aktuellen Standardschnittstelle signifikant verändern würden.

Ihre Ergebnisse konnten auf der CHI'23 in Form eines Papers veröffentlichen. Hier der Preprint und demnächst das finale Paper nach der CHI'23 in Hamburg.

To stop anthropogenic climate change, individual resource consumption must be reduced. One everyday activity that contributes significantly to the energy consumed in a household is doing the laundry. Based on the assumption that the only thing that needs to be done is to offer energy-efficient washing programs, regulations only require washing machines to be equipped with so-called ECO programs. However, internal data from our partner Miele shows that only 5% of users actually use ECO programs.

An excellent starting point for a design research project. Laura Grönewald and Julian Weiblen addressed this issue in their master's thesis. Based on the dual-system approach, Laura and Julian designed interfaces that present sustainable wash settings and ECO programs to users in different ways. In an empirical study, they were able to show that all of their interventions would significantly change the energy consumption compared to the current standard interface.

The results of Julian and Laura's master's thesis were published as a full paper at CHI'23. Here is the preprint and soon the final paper after the CHI'23 in Hamburg.

Prediction and feedback on the consumption of the settings made.

Feedback on the consumption of the settings made and connection to a sustainable washing budget.

Two interfaces inform and compare the consumption.

Two interfaces assist users and restructure the dialogue.

Based on the user's settings, the machine suggests a sustainable alternative that can be selected directly.

Instead of selecting settings, users tell the machine what they want to wash and the machine suggests sustainable settings.

Die Caterpillar ist ein Verlängerungskabel, das seinen Besitzer in einen Dialog über Energieverschwendung durch Geräte im Standby-Modus verwickeln soll. Die Caterpillar hat drei Modi: Bei "normalem" Energieverbrauch eines Geräts, z. B. eines Fernsehers, atmet sie langsam. Wird der Fernseher in den Stand-by-Modus geschaltet, beginnt die Raupe, sich unbeholfen zu drehen, als ob sie Schmerzen hätte.

Dies lässt sich beheben, indem man den Fernseher ausschaltet. Die Raupe schläft ein. Sie spricht die Neigung des Menschen an, sich um Lebewesen zu kümmern. Durch ihr Verhalten vermittelt sie eine Haltung gegenüber dem Stromverbrauch und bietet eine einfache Abhilfe an (Geräte auszuschakten), als ein Akt des Helfens.

Die Raupe ist Teil der ständigen Sammlung des Deutschen Museums, des weltweit größten Museums für Wissenschaft und Technik. Außerdem ist sie Teil der Ausstellung "energie.wenden".

Die Keine Raupe Immersatt

Wasser zu sparen ist nicht einfach. Aber mit ein wenig Hilfe kann es zu einem angenehmen und freundlichen Wettbewerb werden. Der Duschkalender besteht aus einer Visualisierung in der Dusche (beispielsweise als Projektion auf der Duschabtrennung). Auf Knopfdruck erscheint zum aktuellen Datum ein großer Punkt in einer kalenderähnlichen Matrix. Der farbige Punkt steht für eine Person und seine Größe repräsentiert 60 Liter Wasser (geht man von einem durchschnittlichen Verbrauch von 20-40 Litern pro Tag und Person in Deutschland beim Duschen aus, können mit 60 Litern sehr extreme Verbräuche abgebildet werden).

Schalter man nun das Wasser ein, wird der Punkt kleiner, bis der Benutzer entweder das Wasser abstellt oder die volle Menge von 60 Litern verbraucht hat. In letzterem Fall wird der Punkt nicht kleiner und bleibt in der Matrix erhalten. Natürlich kann man auch nach 60 Litern weiter duschen.

Mit dem Duschkalender kann man sich zuerst Ziele setzen. Wenig Wasser verbrauchen und einen großen, farbigen Punkt behalten, oder viel Wasser verbrauchen und einen kleine nicht ganz so schönen Punkt behalten. Man kann auch mit sich selbst in einen Wettbewerb treten. Über die Zeit bildet sich mit jeder Dusche an der Duschabtrennung ein Trend, der mit verrät ob ich häufig dusche und eher viel oder wenig Wasser verbrauche. Zuletzt kann man diesen Wettbewerb auch mit anderen führen, da es mehr als nur eine Farbe für verschiedene Nutzer gibt. Egal ob in der WG, mit dem Partner oder der gesamten Familie, jeder kann mit dem Kalender versuchen den größten Punkt beim duschen zu behalten.

Der Duschkalender